Jusos Rhein-Neckar

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Bericht aus dem Senat (Februar 2010)

Veröffentlicht am 10.02.2010 in Juso-Hochschulgruppe
 

Bild: Rainer Ebert (CC-BY-SA 2.0)

Der „Bericht aus dem Senat der Universität Heidelberg“ will aus Studi-Perspektive die wesentlichen beschlossenen Punkte und Weiteres herausarbeiten. Da Senatssitzungen prinzipiell der Vertraulichkeit unterliegen, kann jedoch nicht über alle Themen berichtet werden.

1. Auf Landesebene ist mittlerweile bekannt, dass 2012 aufgrund des doppelten Abiturjahrganges weitaus mehr Studienplätze als vermutet benötigt werden. In Baden-Württemberg fehlt nach neuesten Berechnungen die Kapazität einer kompletten Volluniversität, also 22.000 Plätze. Auf welchen Zahlen die viel zu optimistischen Schätzungen des zuständigen Landesministeriums von 2007 beruhen, bleibt ergo schleierhaft. Der Ausbau der zusätzlichen Plätze soll vornehmlich im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) erfolgen, nicht in den Geisteswissenschaften, was einen zusätzlichen Mehrbedarf an Räumen und Laboren verursacht. Wo diese Räume und Labore geschaffen werden sollen und wie die Finanzierung erfolgen soll, bleibt rätselhaft. (Das „Wunderwerk G8“ scheint nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein, aber dies nur am Rande.)

2. Wie in der Presse berichtet wurde, bewerben sich die Universität Heidelberg Standort Mannheim und die Universität Tübingen um die geplante Imam-Ausbildung. Hierbei werden der Heidelberger Bewerbung große Chancen eingeräumt, da die Stadt Mannheim über eine große muslimische Gemeinde verfügt und die Universität Heidelberg auf ein beachtliches Profil verweisen kann (Theologische Fakultät, Islamwissenschaften, Religionswissenschaften, gute Kooperation zwischen den Fächern). Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich der neue Ministerpräsident Stefan Mappus positionieren wird.

3. Das Romanische Seminar, das 2009 in den bundesdeutschen Medien prominent vertreten war, hat eine neue Satzung erhalten, die den Studierenden eine beratende Stimme einräumt. Stimmrecht soll aus rechtlichen Gründen nicht möglich sein.

4. Eine erfreuliche Nachricht: Studierende des Bachelor Computerlinguistik müssen künftig keine Eignungstests mehr über sich ergehen lassen.

5. Aus Studi-Sicht ebenfalls erfreulich: die Bachelor-Arbeit in den Ostasienwissenschaften erhält eine deutliche Aufwertung, da sie künftig nicht mehr nur von einem Gutachter, sondern von zwei Gutachtern bewertet wird.

6. In diesem Zusammenhang ist eine Grundsatzentscheidung anstehend: momentan werden die Bachelor-Arbeiten und ihr Status von Fach zu Fach unterschiedlich gewichtet – manche Fächer räumen ihr einen hohen Status ein, bei anderen ist sie wenig mehr als eine umfangreiche Seminararbeit. Hier ist ebenfalls denkbar, dass der Senat eine Richtlinie für alle Fächer universitätsweit festlegt, um so Einheitlichkeit herzustellen.

7. Eher negativ zu sehen ist die Tatsache, dass im alten Magister-Studiengang Erziehungswissenschaften künftig in der Prüfungsordnung ein Teilgebiet entfällt, um Studienortwechslern keinen Rechtsanspruch auf Prüfung in diesem Teilgebiet zu bieten. Wichtig: wer momentan in Heidelberg im Magister-Studiengang Erziehungswissenschaften studiert, ist davon natürlich nicht betroffen.

8. Außerdem wurden die Mitglieder der Senatskommission „studentische Beteiligung gewählt“ – die Kommission kann nun also ihre Arbeit aufnehmen. Sie soll sich direkt mit dem Thema „Erhöhung der studentischen Vertreter in den Fakultätsräten“ befassen.

Christian Soeder

 

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