Seit langem gleicht der Auswahlprozess der Wehrpflichtigen mehr einer Lotterie, als einer wirklichen Auswahl. Auch die Junge Union hat richtig erkannt, dass mit dem sechsmonatigen Wehrpraktikum nun endlich das Ende der Wehrpflicht eingeläutet wurde. Doch anstatt die richtigen Konsequenzen zu ziehen, wird auf eine allgemeine Dienstpflicht gesetzt. Damit wenden sie sich gegen alle finanz-, sozial- und verteidigungspolitisch sinnvollen Überlegungen die Wehrpflicht endlich abzuschaffen. Stattdessen wollen sie mal eben das Grundgesetz ändern, um die letzten Überreste aus dem Kalten Krieg zu konservieren. Junge Männer ihrer Freiheit zu berauben und zu einem Pflichtdienst zu zwingen, nur um den Zivildienst zu retten, ist mehr als moralisch verwerflich. Die Sozialsysteme können erwiesenermaßen sehr gut auf den Zivildienst verzichten und die frei werdenden Arbeitsplätze mit ausgebildeten Fachkräften besetzt werden. Ohnehin ist der Mehrwert eines Zivildienstleistenden für 6 Monate mehr als fraglich. Nach Abzug diverser Seminare und der Einarbeitungszeit folgt schon fast wieder das Ende des Zivildienstes.