Bericht vom Verbandswochenende I am 17. und 18. Oktober 2009 in Konstanz
Regnerisch und kalt war es, als am späten Samstag Vormittag über 35 Jusos aus dem gesamten Land in Konstanz zum ersten Verbandswochenende des Arbeitsjahres 2009/2010 eintrafen. Inhaltlich stand das Wochenende ganz unter dem Zeichen der Projektgruppe „Sozialstaat in der Wirtschaftskrise“, die in Konstanz ihre Arbeit aufnahm.
Nach einer allgemeinen Einführungs- und Kennenlernrunde stieg man auch sofort in die ersten Workshops ein, die sich mit den Grundlagen der Sozialversicherungssysteme befassten. Durch die Bildung von Kleingruppen, die zwischen den einzelnen Workshops wechselten, wurde gewährleistet, dass alle TeilnehmerInnen die Informationen zu Arbeitslosenversicherung, Rente und Gesundheit von den ReferentInnen Hendrik Bednarz (ehemaliger Juso-Landesvorsitzender), Daniela Harsch und Parsa Marvi (ehemalige stellvertretende Juso-Landesvorsitzende) aus erster Hand erhielten. Hier entstanden jeweils lange und konstruktive Debatten über Pro und Contra des Status quo sowie über notwendige Veränderungen.
In einer der Kaffeepause folgenden zweiten Workshop-Phase wurden dann die Strategien der Staaten Großbritannien, Spanien und Ungarn auf Abmilderung der Weltwirtschaftskrise unter die Lupe genommen. Dabei fiel auf, dass die Lösungsansätze teilweise sehr unterschiedlich waren und es den einen Erfolgsweg aus der Krise nicht gibt.
Nach dem Abendessen erarbeiteten die TeilnehmerInnen in vier Gruppen Fragenkataloge an unseren Kamingast Dr. Nils Schmid MdL, SPD-Fraktionsvize im Landtag und Kandidat für den SPD-Landesvorsitz. Dieser stand im anschließenden Kamingespräch zu den Themen „Nils Schmid privat“, „Junge Menschen in der Politik“, „Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise“ und „Zukunft der Landes-SPD“ Rede und Antwort und gab dem SPD-Nachwuchs Tipps für ihre Arbeit in der Politik.
Anschließend stürzten sich die Jusos ins Konstanzer Nachtleben. Viele hatten jedoch von den nachmittags angestoßenen Diskussionen noch nicht genug, so dass diese beim kühlen Bier in der Kneipe weitergeführt wurden. Und auch danach hatten einige noch genug Kraft, um in der Disko zu tanzen und gemeinsam zu feiern.
Der inhaltliche Teil des Sonntagmorgens begann mit einem Gespräch mit dem Vorsitzenden der AWO Konstanz, Dietmar Johann, der die Bedeutung der AWO für ArbeitnehmerInnen hervorhob. Nach einer kurzen Pause mit einem gruppendynamischen Warm-Up referierte zum Abschluss SPD-Präsidiumsmitglied und Ökonom Dr. Martin Rosemann über sozialdemokratische Stellschrauben in den Sozialversicherungssystemen. Dr. Martin Rosemann analysierte dabei das Handeln der SPD auf dem Gebiet des Sozialstaats in der vergangenen Dekade und plädierte für die Fortentwicklung des bestehenden Modells durch die Einführung von Grundpfeilern des skandinavischen Sozialstaatmodells.
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