Jusos Rhein-Neckar

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PM: „Die Fleischwirtschaft ist Triebfeder von Verteilungskämpfen und Klimawandel“

Veröffentlicht am 26.11.2011 in Pressemitteilungen
 

Link 26. November 2011 Jusos Heidelberg: ?Die Fleischwirtschaft ist Triebfeder von Verteilungskämpfen und Klimawandel? JungsozialistInnen rufen zu maßvollem Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren auf. Informationsaktion am Samstag, den 26. November 2011 um 10:00 Uhr auf dem Bismarckplatz.

Vier Wochen vor dem Weihnachtsfest informieren die Jusos Heidelberg an diesem Samstag die Heidelberger Bevölkerung auf dem Bismarckplatz über die negativen Auswirkungen des übermäßigen Fleisch- und Wurstkonsums. Vor dem Hintergrund von zum Teil großflächigen Landaneignungen zu ausbeuterischen Zwecken (engl. Land grabbing), ungleich verteilten Agrarsubventionen und einer steigenden Zahl hungernder Menschen verlangen die Jusos dabei ein Umdenken in der Landwirtschaftspolitik. Die Fleischproduktion in Deutschland ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und erreichte im Jahr 2010 mit acht Millionen produzierten Tonnen einen neuen Höchststand. „Den wenigsten Menschen ist jedoch bewusst, dass dieser ungebremste Anstieg einen sehr hohen Preis hat.“ , so Lena Michalowsky, Sprecherin der Jusos Heidelberg. „Die stetig ausgeweitete Produktion trägt hierbei in direkter Weise zur Beschleunigung des Klimawandels bei und ist Ursache zahlreicher Verteilungskämpfe.“ Die gegenwärtig auf der Welt produzierte Menge an Nahrungsmitteln könnte zwölf Milliarden Menschen auf der Erde ausreichend mit Nahrung versorgen. Dass über eine Milliarde Menschen trotzdem hungern müsse, sei nicht zuletzt auch auf den westlichen Fleischkonsum zurückzuführen, erklärt Markus Christoph Müller aus dem Juso-SprecherInnenkreis: „Da in Europa nicht mehr genügend Futterflächen zur Verfügung stehen, werden seit mehreren Jahrzehnten verstärkt Regenwaldgebiete abgeholzt, um Futtermittel, beispielsweise Sojapflanzen, anzubauen. Das befeuert zum einen in besonderer Weise die Treibhausgasproblematik, trägt aber vor allem zu Verteilungskämpfen bei, da diese Flächen nicht mehr zum Anbau von Lebensmitteln genutzt werden können.“ Müller verweist im Folgenden auch auf ein weiteres regionales Problem. „Während landwirtschaftliche Großbetriebe gegenwärtig ein Drittel der Direktzahlungen aus dem EU-Agrartopf bekommen und hierbei nur 1,5 Prozent der Unternehmen darstellen, werden kleine Betriebe sowie Umwelt- und Naturschutzprojekte massiv benachteiligt.“ Eine Umverteilung der Agrarsubventionen sei daher dringend angeraten. „Dieses Geld ist zur Förderung umweltfreundlicher Landwirtschaft und artgerechter Tierhaltung weitaus besser geeignet als zur Bezuschussung von Großbetrieben und -konzernen.“ Die Jusos Heidelberg rufen daher zu einem maßvollen Umgang und kritischem Konsum von Fleisch- und Wurstwaren auf. Dies geschieht nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass in Deutschland jährlich mehrere Millionen Tonnen guter Lebensmittel weggeworfen würden. Ein Überdenken der eigenen Ernährung sei daher sehr wichtig und könne viel Positives bewirken. Am Samstag, den 26. November 2011 führen die Jusos Heidelberg deshalb ab 10:00 Uhr eine Informationsaktion auf dem Bismarckplatz durch.

 

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