Jusos Rhein-Neckar

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Jusos BW: „Letztes Kindergartenjahr muss beitragsfrei werden“

Veröffentlicht am 24.06.2008 in Pressemitteilungen
 

Pressemitteilung vom 24. Juni 2008

Südwest-Jusos fordern Ausbau der Sprachförderung / „Schluss mit der Projektitis“

Anlässlich der am Mittwoch im baden-württembergischen Landtag stattfindenden Plenardebatte zur Betragsfreiheit des Kindergartens rufen die Südwest-Jusos die CDU/FDP-Landesregierung zur Abkehr von der Verantwortungslosigkeit auf. Genauso starrsinnig wie sich die Landesregierung bei der Überwindung des selektiven dreigliedrigen Schulsystems verhalte, sei auch ihre Haltung zur Einführung eines verpflichtenden, beitragsfreien letzten Kindergartenjahres.

Seit Jahren würden Eltern und Familien mit schön angemalten Worten vom Kinderland Baden-Württemberg abgespeist. Dabei werde wild mit den Armen gefuchtelt und Hals über Kopf ein Projekt nach dem anderen angestoßen ohne die grundlegende Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start der Jüngsten zu schaffen, kritisiert Juso-Landesvorsitzender Roman Götzmann.

Dabei sei die Einführung eines verpflichtenden letzten Kindergartenjahrs und langfristig die Kostenfreistellung des gesamten Kindergartenbesuchs unerlässlich, um allen Kindern im Land für den Schulbeginn notwendige sprachliche, motorische und soziale Kompetenzen zu vermitteln. Dies gelte insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder aus sozial schwachen Familien, da diese einer besonderen Förderung bedürfen.

Nach wie vor verlassen erschreckend viele Kinder den Kindergarten mit eklatanten Sprachdefiziten. Doch auch an dieser Stelle zeichne sich die Landesregierung vor allem durch eine ausgeprägte Beratungsresistenz aus. Anstatt Sprachstandsdiagnosen bereits zum Kindergartenbeginn einzuführen und durch eine sofortige individuelle Sprachförderung zu ergänzen, sehe die schwarz-gelbe Landesregierung zu, wie ihre wohlfeilen Worte an den Herausforderungen der Realität scheitern würden, so die Jusos. Diese zeigten, dass neben der Einführung kleinerer Gruppen vor allem eine deutliche Aufwertung und Neuordnung der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern unerlässlich sei.

„Die Landesregierung muss endlich ihr Luftschloss verlassen und mit der Förderung des Nachwuchses beginnen“, mahnt Roman Götzmann. Dazu gehöre auch eine umfassende Reform des Bildungssystems. Nur so könne sichergestellt werden, dass das Land auch morgen über qualifizierte und motivierte Fachkräfte verfügt.

 

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