Jusos Rhein-Neckar

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Beschluss: Resolution "Atomkraft abschalten"

Veröffentlicht am 21.04.2011 in Beschlüsse
 

Änder das Auf unserer Mitgliederversammlung am Donnerstag, den 17. März 2011 haben wir aus aktuellem Anlass die Resolution "Atomkraft abschalten" einstimmig verabschiedet. Der aktuelle Anlass war zum Einen unsere schon seit Wochen geplante Anti-Atom-Aktion auf dem Bismarckplatz und zum Anderen die nukleare Kathastrophe von Fukushima, die nach dem Erdbeben und Tsunami in Japan am 11. März 2011 begann. Diese Kathastrophe von Fukushima verhalf unserer schon länger geplanten Aktion leider traurige Aktualität und deshalb wollten wir unsere Position zur Atomkraft nochmal bestärken.

Beschluss der Mitgliederversammlung der Jusos Heidelberg 17. März 2011 Resolution „Atomkraft abschalten“ Am Freitag, den 11. März 2011, haben wir eine Anti-Atom Aktion am Bismarckplatz veranstaltet. Dabei haben wir viele interessierte Bürgerinnen und Bürger über das waghalsige Spiel der schwarz-gelben Bundes- und Landesregierung mit dem Atomstrom informiert und gleichzeitig nochmals für die Anti-Atom-Menschenkette am Samstag geworben. Klare Argumente sprechen gegen Atomkraft:

  • Während wir täglich neuen Atommüll produzieren, ist die Endlagerung der hochradioaktiven Kernbrennstäbe weiterhin ungeklärt.
  • Ein sicheres Endlager für die erforderlichen Millionen Jahre, kann es nicht geben, da sich die Erde und die in Frage kommenden Gesteinsschichten immer wieder verändern. Der fragliche Zeitraum ist für Menschen schlichtweg nicht zu überblicken.
  • Der angeblich so günstige Atomstrom ist in Wahrheit hochsubventioniert, durch diverse Garantieleistungen des Staates erst trauten sich Energiekonzerne das Risiko eines Reaktorbaus einzugehen; die Kosten der Zwischen- und Endlagerung trägt ebenfalls der Staat.

Wir fordern:

  • einen schnellen Ausstieg aus dieser Art der Energieproduktion, die wahrlich keine Zukunftstechnologie ist. Denn: Die Überproduktion der Großkraftwerke verstopft die Stromnetze für den Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Wasser und kann nicht bedarfsgerecht gedrosselt werden. Großkraftwerke verhindern den Ausbau der erneuerbaren Energien!
  • Die Rückkehr zum Atomausstieg nach dem Atomkonsens der vorherigen rot-grünen Bundesregierung! Die schwarz-gelbe Laufzeitverlängerung muss sofort und endgültig rückgängig gemacht werden! Populistische Schnellmaßnahmen wie einen „dreimonatigen Laufzeitverlängerungsstopp“, die nur zur Beruhigung der politischen Großwetterlage bis zum Ende der wichtigsten Landtagswahlen gelten, lehnen wir in der Folge entschieden ab.
  • Die sofortige Abschaltung von sieben AKWs der Generation 30+ (Brunsbüttel, Isar I, Neckarwestheim I, Philippsburg I, Biblis A und B und Unterweser). Diese Uraltmeiler stellen nicht nur ein erhebliches Gefährdungspotenzial für die in ihrem Umkreis lebenden Menschen dar (sei es durch Störfälle, sei es durch absolut unzureichenden Schutz gegen den potenziellen Einschlag moderner Großraumflugzeuge oder durch andere Gefahren), sondern sind auch energiepolitisch betrachtet als absolut verzichtbar einzustufen. Trotz ihrer Sofortabschaltung ist eine Versorgung der Bevölkerung mit Strom weiterhin gewährleistet, darüber hinaus wird sogar weiterhin mehr Strom produziert, als hierzulande gebraucht würde.
  • Den Ausbau der Erneuerbaren Energien Sonne, Wind und Wasser!
  • Die Energiewende muss fortgesetzt werden: mit mehr Energieeffizienz und Energiesparen sowie einer schnellen Modernisierung der Kohlekraftwerke durch den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und bessere Schadstofffilter.
  • Das von den Vorgängerregierungen erarbeitete „Kerntechnische Regelwerk“ muss umgesetzt werden. Dieses Prüfwerk schreibt fest, dass Atomanlagen regelmäßig auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik überprüft werden müssen.

Einstimmig beschlossen auf der Mitgliederversammlung der Jusos Heidelberg am 17. März 2011.

 

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