Jusos Rhein-Neckar

Jusos Rhein-Neckar

Jusos HD und AK Sozialdemokratische Laizist*innen in der SPD Heidelberg bekennen sich klar zur Förderung neuer Familienm

Veröffentlicht am 12.11.2013 in Jusos in Aktion
 

Nicht nur Förderung von „klassischen“ Frau-Mann-Ehen/-Beziehungen. / Antwort auf die Stellungnahme des AKs Christinnen/Christen. /

 

Heidelberg. Der AK Christinnen/Christen in der SPD Heidelberg/Rhein-Neckar hat am 23.Oktober 2013 eine Stellungnahme an die Parteispitze der SPD Baden-Württemberg gesandt. Hierin wird der Antrag „Konservative Familienbilder aufbrechen – Moderne Familienpolitik gestalten!“ des Juso-Landesverbands zum SPD-Landesparteitag am 18./19. Oktober 2013 in Reutlingen stark kritisiert. Die Kritik des AK Christinnen/Christen bezieht sich darauf, dass der Juso-Antrag die Ehe zwischen Frau und Mann degradieren und abwerten würde, da neben dem heterosexuellen Eheverständnis die Anerkennung weitere Partnerschaftsmodelle und das Aufbrechen von Geschlechterrollen und -stereotypen gefordert wird. „Die Anerkennung von homosexuellen, trans* oder auch inter*-Partnerschaften impliziert doch nicht die Abwertung des herkömmlichen Ehemodells“, wundert sich Johannah Illgner aus dem Sprecher*innenkreis der Jusos Heidelberg. Damit sich diese bereits existierenden Partnerschaften neben der rechtlichen Gleichstellung – die mitnichten bereits erfüllt ist – auch in der Gesellschaft fortsetzt, ist hier die staatliche Förderung und Anerkennung von nicht heterosexuellen (Ehe-) Partnerschaften immens wichtig.

Eine weitere Forderung der Christinnen/Christen bezieht sich auf den demographischen Wandel. Sie fordern, dass Familien aus Vater, Mutter, Kind(ern) nicht weniger gefördert werden dürfen, damit die nächsten Generationen nicht weiter schrumpfen. „Dies zeigt die beschränkte Sichtweise des AK Christinnen/Christen durch die nationale Brille innerhalb der Festung Europa“, so Milena Brodt, Mitglied im Sprecher*innenkreis. „Mit Blick auf rasantes Bevölkerungswachstum in Schwellenländern und die globalen Migrationsströme ist diese Aussage nicht haltbar", so Brodt weiter. Wieso angesichts des Bevölkerungsrückganges in Deutschland zudem eine Förderung von modernen Familienmodellen schädlich sein soll, erschließt sich den Jusos Heidelberg und den Laizist*innen nicht. „In dem Antrag der Jusos wird lediglich aus dem Gebot der Gleichberechtigung gefordert, dass, solange bestimmte Lebenspartnerschaften gefördert werden, dies für alle Lebenspartnerschaften gelten soll.", so Konrad Schröpfer, Mitglied des Sprecher*innenkreises. Hier wendet sich der AK Christinnen/Christen in der SPD Heidelberg/Rhein-Neckar gegen eine bereits befasste SPD-Beschlusslage, die auch im Bundestagswahlkampf so vertreten wurde.

 

Gefährlich wird die Kritik der Christinnen/Christen jedoch, wenn sie sich dafür aussprechen, dass Adoption als auch die medizinisch ermöglichte Erfüllung eines Kinderwunsches nur einer Mann-Frau-Partnerschaft vorbehalten sein solle. Vor allem da sie dies mit einer möglicherweise nicht „gesunden“ Entwicklung des Kindes begründen. Die unterschwellige Anschuldigung gegenüber gleichgeschlechtlichen Eltern möchten die Jusos so nicht hinnehmen. Konrad Schröpfer hierzu: „Diese Fortschreibung von Homosexualität als Krankheit und das Unterstellen einer Entwicklungsstörung, wenn Kinder bei nicht-heterosexuellen Eltern aufwachsen, ist hanebüchen!“ Adrian Gillmann vom AK Laizist*innen in der SPD Heidelberg ergänzt: „Wir sind für die Anerkennung und Förderung alternativer Partnerschaftsmodelle. Ein Festhalten an religiös motivierten Ehe-Ideologien ist weder für christliche Ethik noch das Kindeswohl förderlich.“

 

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